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  Year to Year Highlights  
 

Der Mann hat viel wegstecken müssen in den letzten Jahren. Erst seinen schweren Trainingsunfall 1994 in Monte Carlo, dann die bittere Erkenntnis, dass plötzlich kein Platz mehr für ihn war in der Glitzerwelt der Formel 1. Doch Karl Wendlinger ist hart im nehmen: „Ans Aufhören habe ich keinen Augenblick gedacht“, sagt er, „dazu fahre ich viel zu gerne Autorennen.“

Nach all den Enttäuschungen startete der Tiroler 1996 als Audi-Werkspilot im Deutschen ADAC-Super-Tourenwagen-Cup. „Da kam die Freude am Rennsport zurück. Und ich habe, so glaube ich, mit guten Ergebnissen jenes Vertrauen, welches man in mich gesetzt hat, auch gerechtfertigt.“

Überhaupt ist er den Menschen, die ihm eine Chance gegeben haben, nie etwas schuldig geblieben. Seine Karriere hat 1983 im Kartsport begonnen. Da war er 14 Jahre alt, und sein Vater, der selbst Formel- und Tourenwagen-Rennen gefahren ist, war sein Mechaniker, Sponsor und Betreuer. Über die Formel Ford kam er in die Formel 3, wo er 1989 den Titel holte. Danach fuhr er ein Jahr im Team von Dr. Helmut Marko in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft, und 1990 in der Formel 3000.

Parallel dazu ergatterte er einen Platz im Junior-Team von Mercedes für die Sportwagen-Weltmeisterschaft – wo er mit Michael Schumacher und Heinz-Harald Frentzen zwei ganz prominente Partner hatte.

Die schönsten Augenblicke als Rennfahrer erlebte Karl Wendlinger in den Jahren 1992 und 1993, wo er mit March in die Formel 1 kam, aufgrund fehlenden Geldes nur zehn Testrunden im Winter fahren konnte. „Alle meinten, dass ich mich deshalb nie qualifizieren werde. Und dann stand ich am siebenten Startplatz“. Auch 1993 mit Sauber war ein gutes Jahr. In der zweiten Saisonhälfte war das Auto von der Schnelligkeit eigentlich nicht mehr für Punkte gut. „Trotzdem bin ich dreimal unter die ersten sechs gekommen. Das waren schon sehr schöne Erlebnisse.“

Viel mehr ist nicht geblieben für Karl Wendlinger in der Formel 1. Vor allem 1995 war sehr enttäuschend: „Du bist in einem Team und merkst, dass man dich nicht mehr für voll nimmt, die Entwicklung macht der andere Fahrer. Des demotiviert einen unheimlich.“

1996 & 1997: Werkspilot bei Audi in Deutschland und Italien

1998: FIA-GT-Vize-Weltmeister
im Chrysler-Werksteam von Oreca auf der Chrysler Viper

1999: FIA-GT-Weltmeister
im Chrysler-Werksteam von Oreca auf der Chrysler Viper

1998 folgte nach dem werksseitigen Rücktritt von Audi aus dem Tourenwagensport mit dem Engagement beim Chrysler-Oreca-Werksteam eine neue Herausforderung. Gleich auf Anhieb fuhr Karl Wendlinger den Vize-Weltmeistertitel ein, 1999 gewann er in der FIA-GT-Weltmeisterschaft sechs Läufe und holte sich mit Platz zwei in Homestead (Florida) bereits vorzeitig den WM-Titel.

Dazu gewann er 1999 noch die GTS-Klasse bei den „24 Stunden von Le Mans“ sowie die „10 Stunden von Atlanta“. Zum Abschluß holte sich der Tiroler noch den zweiten Gesamtrang in der American Le Mans Serie.

2000: Gesamtsieg in Daytona der Höhepunkt

Nicht minder erfolgreich war für Karl Wendlinger das Jahr 2000: Erneut in Diensten des Oreca-Teams, holte der Kusteiner mit einer Dodge Viper mit seinem Partner Olivier Beretta in 14 Rennen nicht weniger als 11! Siege. Höhepunkt war dabei der sensationelle Gesamtsieg bei den „24 Stunden von Daytona“, wo sich Karl gegen alle weit PS-stärkeren Sportwagen durchsetzte, und einen historischen Sieg herausfuhr. Erfolge gab es auch in der GTS-Klasse, unter anderem bei den Klassikern in Le Mans, Sebring und Adelaide. Beim Silvester-Rennen belegte Karl noch einmal einen Platz am Stockerl: „Beim letzten Werksseitigen Auftritt der Dodge Viper klassierte er sich bei diesem Sechs-Stunden-Rennen auf dem dritten Gesamtrang.

2001: V8Star-Serie im Team von Zakspeed

2002: DTM im Team von Abt-Sportsline

2003: DTM im Team von Abt-Sportsline

          24h Nürburgring: Platz 2 im Abt-Audi TT-R

2004: FIA-GT-WM: Team JMB auf Ferrari 575 Maranello

          Gesamt Platz 5 mit Laufsieg in Donington

          24h Nürburgring: Platz 4 im Abt-Audi TT-R

2005: Platz 3 FIA-GT-WM mit Andrea Bertolini im Team JMB Racing

          auf einem Red Bull Maserati MC12

2006: FIA-GT: Team RaceAlliance, Red Bull Aston Martin DBR9

            Gesamt Platz 7 mit Laufsieg in Mugello

2007: FIA-GT: Team Jetalliance Racing, Jetalliance Aston Martin DBR9

           Gesamt Platz 2 mit Siegen in Monza, Adria und Zolder

2008: FIA-GT: Team Jetalliance Racing, Jetalliance Aston Martin DBR9

          Gesamt Platz 6, Siege in Silverstone, Oschersleben und Brünn

 

 
 
Klaus Bachler